Page 15 - News Santé 52 - Das Gesundheitsmagazin der Team Santé Apotheken
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                                 Ein Blick
in die Zukunft ...
Medizin von morgen
  Teil 5: Ein Impfstoff gegen Krebs: Könnte dieser Traum durch mRNA-Impfstoffe bald wahrwerden?
Seit der Corona-Pandemie sind die soge- nannten mRNA-Impfstoffe auch Nicht- mediziner:innen ein Begriff. Doch können diese nur vor einer (schweren) Covid- erkrankung schützen oder auch gegen Krebs eingesetzt werden? Die Idee ist – wie bei der Impfung gegen Sars-CoV-2 – das Immunsystem durch mRNA-Impf- stoffe zu trainieren. Allerdings nicht prä- ventiv, also vor einer Krebserkrankung, sondern erst nach der Opera-
tion, bei der der Tumor entfernt wurde.
Chemo ersetzen
Da man immer
davon ausgehen
muss, dass nach
einer Tumorent-
fernung noch
Krebszellen im Kör-
per verbleiben, erhalten die meisten Menschen im Anschluss an die OP noch
eine Chemotherapie, die diese Krebs- zellen vernichten soll. Nun hofft man, die extrem nebenwirkungsreiche Chemo in Zukunft durch die Aktivierung des Immunsystems mithilfe einer mRNA- Impfung ersetzen zu können.
Personalisierte Impfung
Dazu wird zunächst das Erbgut der Tumorzellen analysiert und dann nach Merkmalen gesucht, durch die sie sich von gesunden Zellen der Patient:in unterscheiden. Der entsprechende Bau- plan für das Protein, das für den jeweili-
Der Impfstoff ist auf den Tumor dieser einen Patientin bzw. dieses einen Patienten speziell zugeschnitten.
stoff auf den Tumor dieser einen Patien- tin bzw. dieses einen Patienten speziell zugeschnitten ist und innerhalb einiger Wochen zur Verfügung steht.
Offene Fragen
Bis zur endgültigen Realisierung der Imp- fung gegen Krebs werden jedoch noch einige Jahre ins Land ziehen. Bis dahin müssen auch noch offene Fragen geklärt werden, etwa, ob die Impfung in allen Fällen – etwa bei Metastasen – allein hilft oder nur in Kombination mit
einer Chemotherapie.
Quelle: www.dkfz.de
     Das Immunsystem soll durch mRNA-Impfstoffe trainiert werden.
gen Tumor spezifisch ist, wird dann in einen Muskel der
Patient:in gespritzt. Im Körper wird nun
das gleiche Ober- flächenprotein
erzeugt, das auch die Tumorzellen
tragen. So kann das Immunsystem
die feindlichen Tu- morzellen erkennen und
bekämpfen. Das Geniale dabei ist, dass der Impf-
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